
anno 1200
Seit über 800 Jahren…
Schloss Friedrichstein blickt auf eine lange und – nicht nur baulich – bewegte Historie zurück.
Im Jahre 1200 durch Graf Friedrich von Thüringen als gotische Burg erbaut, war es anfangs Sitz des Amtes, der Verwaltung und des Gerichtes.
Bereits 60 Jahre später übernahmen die Grafen von Waldeck die 303 m hoch gelegene Burg.
In den darauf folgenden Jahrhunderten veränderte sich ihr Gesicht immer wieder, ab 1663 sogar drastisch. Denn ab da verwandelte sie Graf Josias II von Waldeck nach französisch-barockem Stil.
Der westliche Flügel und der Hauptbau waren fertig gestellt, als er im Dienst der Venezianer 1669 bei dem Kampf gegen die Osmanen fiel.
Von 1707 bis 1714 nahm Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck, der Namensgeber von Schloss Friedrichstein, Josia’s Pläne wieder auf und setzte den Bau der Südflügels und der davor liegenden Terrasse fort.
1715 bis 1719 folgten die Stukkaturen des italienischen Meisters Andrea Gallasini sowie die Deckenmalereien von Carlo Ludovico Castelli, Ende des 18. Jahrhunderts die Fresken von Johann Tischbein.

Dann kam der deutsch-französische Krieg. An weiteren Ausbau war vorerst nicht zu denken, das Schloss wurde zum Lazarett.
Im folgenden Frieden residierte dort noch kurz Prinz Heinrich von Waldeck, der aber schon bald seinen Hauptsitz nach Schloss Landau bei Bad Arolsen verlegte.
Daraufhin wurde im Nordflügel eine Forstbeamtenwohnung eingerichtet, die Räumlichkeiten renoviert und so entstand die Sommerresidenz der Fürstenfamilie Waldeck.
Die Fürsten gingen,
… Neues kam.
Der jahrhundertlange fürstliche Einfluss endete nach dem ersten Weltkrieg.
Mit einem Abfindungsvertrag ging das Eigentum auf den Gemeindezweckverand des Freistaats Waldeck über.
Das Schloss wurde zu Wohnzwecken verpachtet, ein Hotel siedelte sich an und der hessische Gebirgsverein errichtete in den unteren Räumen eine Jugendherberge.
Ab den 30er Jahren kam dann eine ganz andere Episode für das Schloss:
Es wurde zur Schulungsstätte der NSDAP, während dieser Zeit oft besucht von Hermann Göring und anderen Größen des damaligen Regimes.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ging das Eigentum auf das Land Hessen über, das Schloss wurde zur Aussenstelle des hessischen Landesmuseums.
Umfangreich renoviert, beherbergt es heute eine bedeutende Sammlung zur hessischen Militär- und Jagdgeschichte unter den Landgrafen von Hessen-Kassel.
Mehr dazu:
Aufgrund seiner außergewöhnlichen Lage und architektonischen Attraktivität zählt es heute zu einem der schönsten Schlösser Deutschlands.
Hervorgehoben selbstverständlich auch durch die seit 2010 dort bewirtende Gastronomie des Fürstenhauses Grischäfer.